Donnerstag, 6. Juli 2017

Review zu dem "Azuma Okumidori Shincha"


Frau Azuma baut ihren Tee in Wazuka an, welches das berühmteste Anbaugebiet für Sencha in Kyoto ist. Außerdem macht der Tee aus Wazuka knapp 48% des gesamten Uji-Tees aus.
Hier ein paar Impressionen der Teefarm von Frau Azuma:




Der Link zu Frau Azumas Produkten: https://www.yutaka-tee.de/index.php?manufacturers_id=1

Der Link zum Tee: https://www.yutaka-tee.de/de/azuma-okumidori-sencha-shincha-2017.html

Das Kultivat "Okumidori" sieht man relativ häufig, es wird wegen seines ausgewogenen Geschmackes geschätzt, aber deswegen vor allem zum Blenden benutzt, da ihm so ein bisschen Ecken und Kanten fehlen.
Deswegen war ich auch erst ein wenig skeptisch bzw. hin- und hergerissen, ob ich diesen Tee wirklich ins Sortiment nehmen sollte. Frau Azuma aber meinte, dass dieser Tee von den Senchas her das beste Aroma hätte und da ich zur Shincha-Zeit leider nicht in Japan sein konnte, habe ich diesen Tee, ohne ihn vorher zu verkosten, blind bestellt. Eines kann ich schon mal vorwegnehmen: es hat sich gelohnt.
Auf diesem Teefeld wurde bis letztes Jahr noch Tencha (woraus Matcha später gemahlen wird) angebaut, dieses Jahr hat Frau Azuma das erste Mal Sencha geerntet. Ein Glückgriff wie ich finde.

So genug gequatscht, kommen wir endlich zum Review:

Der Duft: Betörend süß, erinnert mich an Waldhimbeeren.

Die Blätter: sehr schönes Blatt, gleichmäßig

Aufgegossen habe ich den Tee bei mit den folgenden Parametern:

1. Aufguss:  5 g Tee auf 50 ml Wasser bei 40 Grad 2 Minuten


Schön mild-würzig, eine tolle Süße, schön ausgewogen mit langem Nachgeschmack und angenehmer Frische und schönem Umami. Bei höherer Temperatur, so ab 50 Grad, kommt dann auch eine sehr angenehme Herbe noch dazu, insgesamt wirklich ein toller Tee, der mild, aber ausdrucksstark ist.

2. Aufguss: 50 ml bei 45 Grad 30 Sekunden

Wie schon der erste Aufguss sehr schön mild-würzig, süß und einfach sehr geschmeidig und angenehm.

3. und 4. Aufguss: 50 ml bei 50 Grad 50 Sekunden, vierter dann 70 Sekunden

Weiterhin sehr weich und angenehm im Geschmack, der Tee verliert über sämtliche Aufgüsse nie seine Würze und Süße, er wird auch nicht bitter.


Fazit: Ein toller Sencha zum sehr guten Preis, den ich jedem ans Herz legen kann.

Zu kaufen gibt diesen Tee HIER

Mittwoch, 28. Juni 2017

Shincha 2017

Heute ist endlich der Shincha 2017 angekommen! Die Teeernte war dieses Jahr sehr spät, besonders in Uji, wo der Tee noch bis letzte Woche verfeinert wurde, aber das Warten hat sich gelohnt, da die Ernte dieses Jahr besonders gut ist. Wie in Deutschland war es in Japan lange kalt, wodurch der Tee sehr langsam wuchs, aber dadurch ein besonders tolles Aroma entwickelt hat (ähnlich wie beim Spargel dieses Jahr).

Eine kurze Rezension zu jedem Tee:

Okumidori Sencha von Frau Azuma: sehr süß und angenehm mild im Geschmack, mit einem sehr starken Nachgeschmack.


Shincha Blend aus Yabukita und Saemidori aus Wazuka von Herrn Kobayashi: Sehr ausbalanciert mit starkem Saemidorigeschmack und schöner Yabukitawürze.



 Shincha von Herrn Shimooka: starke Süße, angenehmes Umami mit feinem Limettenaroma.



Goko-Kabusecha von Frau Azuma: sehr leicht und angenehm zu trinken mit feiner Süße.


Handgerollter Bio-Sencha aus Wazuka: auch dieses Jahre wieder ein absolutes Highlight. starkes Umami, sehr süß und mit spritzig-frischen Noten.

Es wird dann noch ein Shincha-Gyokuro und Gyokuro Karigane von Herrn Shimooka dazukommen, die wahrscheinlich ab dieser Woche dann auf www.yutaka-tee.de erhältlich sein werden.

Montag, 20. März 2017

Besuch einer weiteren Teefarm in Ujitawara

Am Donnerstag ging es nach Ujitawara zu Herrn Shimooka. Herr Shimooka hat sowohl fuer seinen Sencha, Kabusecha und Gyokuro zahlreiche Auszeichnungen bekommen, u.a. den Gewinn des nationalen Wettbewerbs (zenkokuchahinpyoukai).
Alle Tees von Herrn Shimooka waren absolute Spitzenklasse. Als erstes der Sencha mit ganz leichter Roestung (Hiire 火入れ), ein typischer Ujisencha, den man in dieser Form und vor allem Qualitaet aber nur noch selten findet. Der handgepflueckte Sencha war auch aussergewoehnlich, sehr ausgeglichen.
Die Gyokuros waren ebenfalls fantastisch, sowohl der nicht - als auch der handgepflueckte. Generell waren alle Tees perfekt ausbalanciert und ich habe die beiden Senchas und einen mit der Schere geernteten und mit der handgepflueckten Gyokuro gekauft. Die Tees sind ab ca. Mitte April dann bei uns erhaeltlich.
Da wir die ganze Zeit am Teeverkosten waren, haben wir es leider nicht zu Herrn Shimookas Teefeldern geschafft, ich hoffe aber, dass, bevor es wieder nach Deutschland zurueckgeht, wir es noch einmal schaffen.
 leicht geroesteter Sencha (Aracha, d.h. unsortierter Tee)

 handgepflueckter Gyokuro (Kultivat: Saemidori)



Montag, 6. März 2017

Besichtigung einer Teefarm in Uji-Shirakawa

Am Samstag war ich in Uji-Shirakawa, einem sehr bekannten Tee-Anbaugebiet fuer Gyokuro und Tencha, bei Herrn und Frau Kojima zu Besuch. Die Familie baut schon seit 1760 Tee an und haben auch schon mehrere Preise fuer ihre Gyokuros bekommen. Ausserdem ist Herr Kojima der Vize-Praesident des Teeverbandes in Uji und eine Beruehmheit in Uji.
Angekommen gab es erst einmal als "Begruessungsdrink" zwei sehr schoene Gyokuro.
Als erstes ein Gyokuro des Kultivars "Kyoken 283", wobei es sich um ein noch nicht registriertes Kultivat handelt. Es wird insgesamt nur in drei Teegaerten in ganz Japan angebaut, eine absolute Raritaet.

 Ein toller Tee mit sehr schoenem Umami und sehr ausgewogen mit einer starken Suesse im Abgang. Vom Geschmack her erinnert der Kyoken ein kleines bisschen an einen Sencha, solch einen Gyokuro hatte ich noch nie getrunken.
Als zweites dann der Gyokuro des Kultivars "Goko", ein sehr typisches Kultivat fuer einen Uji-Gyokuro.



Auch wieder sehr ausgewogen mit einer schoene Suesse und Umami. Generell sind beide Gyokuro sehr weich, aber gleichzeitig intensiv im Geschmack, man muss hier wirklich aufpassen mit der Temperatur. Am besten ist es diese beiden Gyokuro bei ca. 35 Grad aufzugiessen, weil die Tees sonst zu schnell ihr Aroma verlieren. Wenn man das beachtet kann dieser Tee mindestens fuenf bis sechs Mal aufgegossen werden, wo man ein starkes Umami bis zum vierten Aufguss hat.
Danach fuhr mich Frau Kojima zu den Teefeldern, wo Herr Kojima gerade dabei war die Teefelder zu duengen (natuerlich mit Bioduenger). Er fuehrte mich dann durch ihren groessten Teegarten, wo insgesamt sechs Kultivate anbaut werden.

                                         mit Herrn und Frau Kojima




Der Tee wird uebrigens fast ausschliesslich handgefplueckt (Gyokuro natuerlich alle). Das kann man schon an den Teefeldern sehen: Der Tee der Teefelder, die "geschoren" sind, werden mit der Maschine spaeter geernet und der Tee der eher "wild" wachsenden Teefelder wird dann ausschliesslich mit der Hand geplueckt. Es war echt eine tolle Erfahrung mit solch einem bekannten Gyokuro-Meister reden und sogar sein Teefeld sehen zu koennen
Der Tee wird uebrigens, wie oben bereits beschrieben, ausschliesslich mit Bio-Duenger angebaut. Pflanzenschutzmittel werden nur in sehr geringen Mengen verwendet (direkt nach der Ernte), generell hat man gemerkt, wie bemueht Herr und Frau Kojima sind, sie nehmen regelmaessig an Infoveranstaltungen teil und haben sich komplett den Richtlinien der EU angepasst.
Am Schluss habe ich mir dann noch den Rest von Herrn Kojimas fruehgepflueckten Gyokuro der Staatssorte "Samidori" gesichert, den ich bereits kannte. Einer der besten Gyokuros, den ich bisher trinken durfte. Durch das fruehe Pfluecken Ende April\Anfang Mai sind die Blaetter extrem zart und das Aroma ist unglaublich. Eine perfekte Balance zwischen Suesse, Fruchtigkeit und Umami, ein absolutes Erlebnis. Durch die fruehe Pflueckung ist aber die Menge schlussendlich geringer, als wenn man den Tee spaeter pflueckt. Ab Anfang April ist dieser Tee dann auf www.yutaka-tee.de erhaeltlich. Desweiteren habe ich noch 20 g Proben der anderen Gyokuros bekommen, von denen ich dann noch einmal die Tage einen kleinen Bericht hochladen werde.


Montag, 27. Februar 2017

Gyokuro und preisgekroenter Matcha

Ich war die letzte Zeit viel unterwegs in Kyoto. Eine Sache die mir aufgefalllen ist: leider gibt es nur noch wenige wirklich gute Teelaeden hier. Ich habe viel Tee verkostet, aber wirklich guten Tee hatte ich nicht gefunden - bis ich einen winzigen Laden betrat (ich musste erst warten bis ein anderer Kunde rausgegangen war, weil ich wohl sonst nicht reingepasst haette). Der Ladenbesitzer war sehr gespraechig und wir haben uns knapp anderthalb Stunden unterhalten, wobei er mir immer wieder stolz von dem preisgekroenten Matcha (bei der "zenkokuchahinpyoukai", dem wichtigsten Wettbewerb fuer Tee in Japan, landete der Tencha dieses Matchas auf dem dritten Platz) erzaehlte und ich ihn dann sogar kosten durfte. Ausserdem hatte er von dem selben Blender bzw. Teebauern noch einen Gyokuro, von dem ich auch direkt eine Packung kaufte. Ich hatte uebrigens vor sowieso naechsten Monat zu diesem Blender zu fahren und mir die Teefarm vor Ort anzugucken, aber mich packte natuerlich die Neugier, da ich seinen Tee noch nie getrunken hatte.

Kommen wir als erstes zu seinem Gyokuro: Ich war erst etwas skeptisch, da die Blaetter nicht so schoen waren, wie ich erwartet hatte. Im Japanischen nennt man solche Teeblaetter "katai" uebersetzt hart, was sicherlich auch daran lag, dass dieser Tee maschinell gepflueckt und gerollt wurde.

 

Aber ich wurde ueberrascht. Der Tee hatte ein starkes Umami, mit einer sehr schoenen Suesse und war sehr ausgewogen. Auch die nachfolgenden Aufguesse waren unglaublich, selbst beim vierten Aufguss hatte man noch ein starkes Umami. Dieser Blender hat nicht ohne Grund die "zenkokuchahinpyoukai" gewonnen (sowohl beim Gyokuro, als auch bei Tencha, also Matcha).

Als naechstes zum Matcha. Hier hatte ich natuerlich sehr grosse Erwartungen, mit der beste Matcha Japans musste anders schmecken als alles was ich bisher getrunken hatte. Und auch hier wurde ich natuerlich nicht enttaeuscht. Auch hier ein sehr kraeftiges Umami, fruchtig, sehr ausgewogen und kein bisschen bitter, nicht mal eine leichte Adstringenz zu schmecken. Besser geht es kaum, man sieht es aber dem Matcha auch direkt seine Klasse an: sehr intensive gruene Farbe und wenn man ihn aufschlaegt schimmert er (keine Angst, Fukushima ist weit entfernt und hat keinen Einfluss 😉 ) - einfach unglaublich.



(Ich habe mir uebrigens auch selber noch eine Kuroraku-Matcha-Schale geholt, da sie mir so gut gefallen hat)

Beide Tees stehen ganz oben auf meiner Liste, wie gesagt ich versuche noch fuer naechsten Monat einen Termin bei dem Teefarmer zu bekommen und bin schon sehr gespannt. Aber erstmal geht es diese oder naechste Woche zu einer Teefarm in Uji-Shirakawa, wo ich dann wieder einen detaillierten Bericht hochladen werde.

Mittwoch, 8. Februar 2017

Ankunft in Japan

Nach knapp 14 Stunden Flug bin ich gestern Vormittag in Japan angekommen. Den ersten Tag konnte man natuerlich vergessen, da das Jetlag einem jegliche Energie entzogen hatte.
Heute ging es dann als Allererstes nach Higashiyama in die Naehe des Kiyomizu-Deras, wo ich ein paar vertraute Kiyomizu-Yaki-Laeden (Kiyomizu-Yaki = Porzellan - bzw. Tongeschirr, was in Kyoto
bzw. in der Naehe des Kiyomizu-Deras hergestellt wird) und wurde sofort fuendig: Eine handgemachte Kurorakuyaki-Matchaschale. Ein echtes Meisterstueck, gefertigt von Herrn Nishijima, einem sehr bekannten Kuenstler aus Kyoto.



Danach ging es noch in ein kleines Teegeschaeft, wo ich einen hervorragenden Sencha entdeckt habe. Er stammt aus Wazuka (liegt im Sueden der Praefektur Kyotos) und es werden jaehrlich nur 20 kg hergestellt, wovon 8 kg fuer die Chahinpyoukai (der wichtigste Wettbewerb fuer japanischen Tee) verwendet werden. Dort erziehlt dieser Tee jedes Jahr Spitzenplaetze. Er wird mit der Hand gepflueckt (Tezumi) und von Hand gerollt (Temomi). Ich habe selten solch einen schoen geformten Tee gesehen und auch vom Geschmack her ist er absolut aussergewoehnlich. Er hat hat ein tolles Umami mit einer unglaublich starken Suesse und leichter Adstringenz, die aber ueberhaupt nicht stoert, im Gegenteil den Sencha "rund" macht. Desweiteren kann man diesen Sencha sechs (!!!) Mal aufgiessen. Solch einen perfekten Tee findet man selten und ich werde versuchen diesen Tee in mein Sortiment aufzunehmen.

Hier noch ein paar Fotos:



Freitag, 3. Februar 2017

Einführung

Willkommen beim offiziellen Blog von www.yutaka-tee.de Wir füttern Euch mit Bildern und Berichten von unseren Teefarmen und generell von Japan und würden uns freuen, wenn Ihr unserem Blog folgen würdet.