Montag, 6. März 2017

Besichtigung einer Teefarm in Uji-Shirakawa

Am Samstag war ich in Uji-Shirakawa, einem sehr bekannten Tee-Anbaugebiet fuer Gyokuro und Tencha, bei Herrn und Frau Kojima zu Besuch. Die Familie baut schon seit 1760 Tee an und haben auch schon mehrere Preise fuer ihre Gyokuros bekommen. Ausserdem ist Herr Kojima der Vize-Praesident des Teeverbandes in Uji und eine Beruehmheit in Uji.
Angekommen gab es erst einmal als "Begruessungsdrink" zwei sehr schoene Gyokuro.
Als erstes ein Gyokuro des Kultivars "Kyoken 283", wobei es sich um ein noch nicht registriertes Kultivat handelt. Es wird insgesamt nur in drei Teegaerten in ganz Japan angebaut, eine absolute Raritaet.

 Ein toller Tee mit sehr schoenem Umami und sehr ausgewogen mit einer starken Suesse im Abgang. Vom Geschmack her erinnert der Kyoken ein kleines bisschen an einen Sencha, solch einen Gyokuro hatte ich noch nie getrunken.
Als zweites dann der Gyokuro des Kultivars "Goko", ein sehr typisches Kultivat fuer einen Uji-Gyokuro.



Auch wieder sehr ausgewogen mit einer schoene Suesse und Umami. Generell sind beide Gyokuro sehr weich, aber gleichzeitig intensiv im Geschmack, man muss hier wirklich aufpassen mit der Temperatur. Am besten ist es diese beiden Gyokuro bei ca. 35 Grad aufzugiessen, weil die Tees sonst zu schnell ihr Aroma verlieren. Wenn man das beachtet kann dieser Tee mindestens fuenf bis sechs Mal aufgegossen werden, wo man ein starkes Umami bis zum vierten Aufguss hat.
Danach fuhr mich Frau Kojima zu den Teefeldern, wo Herr Kojima gerade dabei war die Teefelder zu duengen (natuerlich mit Bioduenger). Er fuehrte mich dann durch ihren groessten Teegarten, wo insgesamt sechs Kultivate anbaut werden.

                                         mit Herrn und Frau Kojima




Der Tee wird uebrigens fast ausschliesslich handgefplueckt (Gyokuro natuerlich alle). Das kann man schon an den Teefeldern sehen: Der Tee der Teefelder, die "geschoren" sind, werden mit der Maschine spaeter geernet und der Tee der eher "wild" wachsenden Teefelder wird dann ausschliesslich mit der Hand geplueckt. Es war echt eine tolle Erfahrung mit solch einem bekannten Gyokuro-Meister reden und sogar sein Teefeld sehen zu koennen
Der Tee wird uebrigens, wie oben bereits beschrieben, ausschliesslich mit Bio-Duenger angebaut. Pflanzenschutzmittel werden nur in sehr geringen Mengen verwendet (direkt nach der Ernte), generell hat man gemerkt, wie bemueht Herr und Frau Kojima sind, sie nehmen regelmaessig an Infoveranstaltungen teil und haben sich komplett den Richtlinien der EU angepasst.
Am Schluss habe ich mir dann noch den Rest von Herrn Kojimas fruehgepflueckten Gyokuro der Staatssorte "Samidori" gesichert, den ich bereits kannte. Einer der besten Gyokuros, den ich bisher trinken durfte. Durch das fruehe Pfluecken Ende April\Anfang Mai sind die Blaetter extrem zart und das Aroma ist unglaublich. Eine perfekte Balance zwischen Suesse, Fruchtigkeit und Umami, ein absolutes Erlebnis. Durch die fruehe Pflueckung ist aber die Menge schlussendlich geringer, als wenn man den Tee spaeter pflueckt. Ab Anfang April ist dieser Tee dann auf www.yutaka-tee.de erhaeltlich. Desweiteren habe ich noch 20 g Proben der anderen Gyokuros bekommen, von denen ich dann noch einmal die Tage einen kleinen Bericht hochladen werde.


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